Sonntag, 7. Juni 2020

Fake Out. Homerun für zwei [Rezension]



Titel: Fake out - Homerun für zwei
Autorin: Eden Finley
Seiten: 344 Seiten
Preis: 12,00€ (Taschenbuch), 5,99€ (eBook)
Hier kommst du zum Buch

Queer Romance & Fake Dating - diese beiden Schlagworte haben eigentlich schon ausgereicht, um mich neugierig auf das Buch zu machen. An einem sonnigen Sonntag habe ich dann das Buch komplett durchgelesen...

Klappentext


„Es gibt einen einfachen Grund, warum ich nur selten nach Hause fahre: Ich bin ein Lügner."
Maddox O’Shay sitzt in der Klemme. Um der Heirat mit seiner Highschoolfreundin zu entgehen, hat er behauptet, schwul zu sein. Nun, fünf Jahre später, ist er zur Hochzeit seiner Ex eingeladen – mit seinem Freund. Doch den gibt es gar nicht, denn Maddox ist heterosexuell. Ein Alibifreund muss her!
Nur widerwillig lässt sich Damon von seiner Schwester dazu überreden, den Partner von Maddox zu spielen. Aber eine Hand wäscht die andere, und Maddox kann mit seinen Beziehungen Damons Karriere als angehender Spieleragent ordentlich in Schwung bringen. Außerdem: Achtundvierzig Stunden ein Pseudo-Paar – wie schwer kann das schon sein? Doch die Scharade hat ungeahnte Folgen, und die beiden müssen sich fragen, warum sie einander nicht mehr aus dem Kopf gehen …

Meine Meinung

Mich hat dieses Buch glücklich gemacht und hat mir eine wundervolle Zeit beschert. Maddox und Damon sind tolle Charaktere, die mir ans Herz gewachsen sind, und zwischen denen man absolut ein gewisses Knistern spürt. 
Um ehrlich zu sein, hatte ich zunächst einige Zweifel. Maddox hat also vor einigen Jahren behauptet, er sei schwul, um nicht sein Highschool Sweetheart heiraten zu müssen. Diese Lüge hält er seitdem aufrecht. Nicht nur vor besagter jungen Frau, auch seine Eltern warten darauf, dass er endlich einen Freund nach Hause bringt. Sich als queere Person nicht outen zu wollen und deshalb zu behaupten, man sei heterosexuell, ist das eine. Andersherum klingt das für mich eigentlich nicht gerade cool und gegenüber queeren Menschen, die dafür kämpfen, dass ihre Familie sie so akzeptiert, wie sie sind, nicht gerade fair oder respektvoll. Dieses Thema wurde meiner Meinung nach im Laufe des Buches jedoch vollkommen gut gelöst. Damon sagt Maddox nämlich ordentlich seine Meinung und erklärt ihm, warum das, was er getan ist, keine gute Idee war.
Auch sonst war die Beziehung zwischen Maddox und Damon toll. Ich finde es sehr wichtig, dass sich zwei Charaktere auf Augenhöhe begegnen können - wobei die beiden nicht unbedingt die selben Stärken haben müssen, aber ein respektvoller Umgang und Gleichberechtigung sind für mich sehr wichtig. Und das ist in Fake Out sehr gut gelungen. Zudem mochte ich es sehr gerne, dass die Geschichte ohne riesiges Darma auskam. Ja, natürlich haben die beiden im Laufe des Buches ihre Höhen und Tiefen, wobei aber alles realistisch bleibt und nicht übertrieben oder gekünstelt wirkt. Dazu passend hat mich auch sehr gut gefallen, dass die beiden ihren Mund aufmachen. Nein, nicht jeder Zweifel wird sofort ausgesprochen, denn natürlich ist es auch wichtig und normal, dass man sich selbst darüber im Klaren wird, was man fühlt und denkt. Aber alles in allem gab es, im Vergleich zu anderen Büchern aus dem Genre, angenehm wenige Situationen, in denen ich mir dachte: "Mann, jetzt mach doch mal den Mund auf" oder "Jetzt frag doch einfach, was Sache ist, anstatt dir noch hundertmal den Kopf darüber zu zerbrechen". 
Zwei kleine Kritikpunkte habe ich am Buch jedoch trotzdem - wobei insbesondere einer davon sicherlich ein ganz persönliches Empfinden ist, bei dem es jedem anders gehen kann. Dabei geht es um Stacey, die die beste Freundin von Maddox und gleichzeitig Damons Schwester ist. Maddox und Stacey lieben es, sich auf den Arm zu nehmen und den anderen zu veräppeln. In einigen Situationen war das auch ganz amüsant und unterhaltsam, jedoch habe ich mir schon zwei, drei mal gedacht: "Stacey, jetzt ist aber auch genug." Manchmal war sie einfach ein bisschen arg "over the top". Außerdem, und das hat mich nicht aktiv gestört sondern fand ich einfach etwas schade, möchte ich noch etwas zum Schreibstil sagen. Im Prinzip ist der nämlich super angenehm lesbar. Jedoch ist das Buch aus zwei Perspektiven geschrieben - also aus Maddox´ und Damons - und leider hat man kaum einen Unterschied zwischen den beiden Stimmen gemerkt. Wenn ich also das Buch nach einer Pause wieder aufgeklappt und weitergelesen habe, habe ich also eigentlich nur aus dem Inhalt schließen können, aus wessen Perspektive ich hier gerade nochmal lese. Ich weiß jedoch, dass ich das in sehr vielen Bücher, die mehrere Perspektiven habe, kritisiere und dass es sicher nicht einfach ist, die beiden Stimmen sehr distinktiv klingen zu lassen.
Alles in allem kann ich aber sagen, dass Fake Out - Homerun für zwei definitiv ein kleines Highlight für mich war, was ich definitiv nicht zum letzten Mal gelesen haben werde. Maddox`und Damons Geschichte ist super süß und definitiv auch sexy. Extremen Tiefgang in der Charakterentwicklung darf man, obwohl beide definitiv auch ihre Geschichten haben, die thematisiert werden, nicht erwarten. Fake Out ist aber definitiv genau das Richtige, wenn man eine unterhaltsame Liebesgeschichte zwischen zwei tollen Männern sucht. 
*Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten, trotzdem ist dies natürlich meine persönliche, ganz ehrliche Meinung*