Donnerstag, 16. Juni 2022

Crazy Stupid First Love [Rezension]

Charlie sticht heraus: Er ist nicht nur der einzige Jugendliche in der Kleinstadt, der nicht von seinen reichen Eltern verwöhnt wird und der daher als Nebenjob putzen geht, um sich genug Geld fürs College zusammenzusparen. Er ist außerdem schwul, und das wohl als einziger in seiner Schule. Bis Dax mit seiner Familie nach New Ashton zieht, wobei seine und Charlies erste Begegnung eher unglücklich verläuft – oder? 

Sam Emerson erzählt in seinem Debutroman eine queere Jugendgeschichte über Liebe, Freundschaft, Familie

 

Leider muss ich direkt vorab sagen, dass mir das Buch nicht besonders gut gefallen hat. Die Grundidee klang nicht unglaublich neu und außergewöhnlich, aber auch nicht schlecht, und ich denke, die Idee hatte viel Potenzial. An der Umsetzung habe ich jedoch einige Kritikpunkte. 


Während sich das Buch zwar prinzipiell schnell lesen ließ, weil der Schreibstil einfach und unkompliziert war, war er mir zu einfach, zu plump und zu vulgär. Das ist vermutlich absolut geschmacksabhängig und ich erwarte bei einem Jugendroman auch keine poetischen lange Sätze mit reichlich Stilmitteln. Aber die Kombination aus einer recht großen Menge an „Schimpfwörtern“/ vulgären Ausdrücken und in der Regel sehr kurzen Sätzen konnte mich dann eben doch nicht überzeugen.

Donnerstag, 9. Juni 2022

Schachnovelle [Rezension]

In der „Schachnovelle“ erzählt Stefan Zweig eine Geschichte, die ihren Ausgang auf einer Schiffreise von New York von Buenos Aires um das Jahr 1940 findet. Aus Sicht des namenslosen Erzählers, Passagier des Schiffs, erfahren wir zunächst, dass einer der Mitreisenden der bekannte und faszinierende Schachweltmeister Czentovic ist, welcher von anderen Passagieren zum Schachspiel aufgefordert wird. So lernt der Erzähler dann auch Dr. B kennen, welcher sich in ein Schachspiel einmischt. Nach und nach kommt heraus, dass der Österreicher eine traumatische Vergangenheit mit Schach hat, da er dieses mit seiner Gefangenheit durch die Gestapo verbindet. 
Die Schachnovelle ist ein kurzes und tatsächlich auch kurzweiliges Buch, das auch dem Schachspiel Fremde begeistern kann. Zwar nimmt das Schachspiel selbst auch einige Seiten im Buch ein, jedoch ist weder eine vertiefte Kenntnis – die der Autor laut Recherchen ebenfalls nicht besaß – oder ein besonderes Interesse dem Spiel gegenüber nötig, um davon profitieren. Eine größere und wichtige Rolle spielt in der Novelle der historische Hintergrund und die Geschichte des österreichischen Rechtsanwalts Dr. B, dem es möglich ist, Czentovic zu einem Remis zu bringen, obwohl er behauptet, seit der Schulzeit kein Schachspiel mehr in der Hand gehabt zu haben. 

Donnerstag, 17. Februar 2022

Kill Game: Die Pik 7 Morde [Rezension]

Kill Game erzählt die Geschichte des Ermittlers Levi, der an einem neuen Fall arbeitet. In Las Vegas geht ein Mörder umher, der an jedem seiner Tatorte eine Pik 7 Spielkarte beim Opfer hinterlässt. Auch der Kopfgeldjäger Dominic bekommt Wind von der Sache, die die Polizei eigentlich versucht unter Schach zu halten. Als er aber kommt direkt mit dem Fall konfrontiert wird kommt, mischt er sich Levis Arbeit ein, was diesem so gar nicht passt. 

Kill Game ist der Auftakt einer fünfbändigen Reihe, der Lust auf mehr macht! 
Mit dem sehr angenehmen Schreibstil der Autorin und in absolut gelungener Übersetzung von Peter Friedrich macht es Spaß, dem Protagonisten Levi zu folgen. Das Buch vereint zwei Genres: den Thriller-Plot, der zwar erst in der zweiten Hälfte des Buches so richtig spannend wird, aber trotzdem der Fokus der Geschichte ist, und die Liebesgeschichte, die sich parallel anbahnt und entwickelt.

Montag, 6. Dezember 2021

Love is not a Choice [Rezension]

Ich habe mich sehr gefreut, mal wieder ein Jugendbuch über Selbstfindung, Selbstakzeptanz, die erste queere Liebe und das Coming Out zu lesen. Diese Inhalte bietet Delia Muñoz´ Roman „Love is not a Choice”, der die Geschichte von Jessica erzählt, die sich mit genau diesen Themen konfrontiert sieht. 

Jessica lernt auf dem Spielplatz, den sie mit ihrer kleinen Schwester besucht, Louisa kennen, von der sie sofort fasziniert ist. Dass dahinter jedoch mehr als freundschaftliche Gefühle stecken, realisiert sie erst mit der Zeit. Zum Zeitpunkt des Kennenlernens ist Jessica nämlich noch mit ihrem Freund zusammen und hatte sich auch noch nie Gedanken darüber gemacht, dass sie auch Interesse an Frauen haben könnte.

Samstag, 31. Juli 2021

Blackout - Liebe leuchtet auch im Dunkeln [Rezension]

In Blackout erzählen 6 Schwarze Autorinnen von einem Abend in New York, an dem ein stadtweiter Stromausfall zu der ein oder anderen romantischen oder intensiven Begegnung und Situation führt. 

Den Rahmen des Buches bildet die Geschichte von Tiffany D. Jackson, die immer wieder zwischen den anderen Kurzgeschichten auftaucht und in der wir ein Ex-Pärchen treffen, das unfreiwillig aufeinandertrifft, weil sie ausversehen beide eine Zusage für den selben Job erhalten haben. Als durch den Blackout die U-Bahnen ausfallen, sind sie aufeinander angewiesen, um zu einer Party nach Brooklyn zu gelangen. Das selbe Ziel haben auch zwei junge Männer und Schulkameraden, die zusammen in der U-Bahn steckenbleiben. So verfolgen wir im Buch in jeder Geschichte neue Charaktere, die sich entweder eben erst kennenlernen oder die vielleicht auch schon eine lange Freundschaft verbindet, wobei es in jeder Geschichte Verbindungen zu Personen aus anderen Geschichten gibt.

Sonntag, 18. Juli 2021

Farm der Tiere [Rezension]

In "Farm der Tiere" erzählt George Orwell in Form einer Fabel eine dystopische Geschichte, die auf einem Bauernhof spielt, dessen Tiere gegen den Farm-Besitzer rebellieren.

Nachdem ich 1984 gelesen und sehr gemocht habe, war ich natürlich auch neugierig auf Orwells andere Dystopie, die sogar noch vorher erschienen ist. Und sie hat mich definitiv nicht enttäuscht. Ich konnte durch den angenehmen Schreib- und interessanten Erzählstil sehr schnell in die Geschichte eintauchen. Protagonisten sind in diesem Buch die Tiere des Bauernhofs, von denen auch einige Namen haben. Aus Sicht der Tiere erfährt man als Lesende, warum ein Weiterleben für die Tiere unter dem Bauer Jones so nicht mehr infrage kommt. Während zunächst das Schwein Old Major den anderen Tieren von seiner Idee erzählt und erst nach und nach andere Tiere genau verstehen, was der Hintergrund ist, sind bald alle Farmbewohner begeistert von der Idee der Rebellion.

Donnerstag, 6. Mai 2021

Im Land der weißen Schokolade [Rezension]


Weil Geschichten wie die von Martin wichtig sind und es besonders wichtig ist, dass diese auch Kindern und Jugendlichen nähergebracht werden, habe ich mich sehr darauf gefreut „Im Land der Weißen Schokolade“ zu lesen. In diesem Buch wird für Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren die Geschichte des jungen Martin erzählt, dessen Familie 1980 aus der Tschechoslowakei in den Westen fliehen will. Von seinen Eltern hat Martin viele Geschichten aus dem Westen gehört – unter anderem davon, dass es dort weiße Schokolade gibt – die sich nach einem wahrhaftigen Traum anhören. Trotzdem weiß Martin nicht so wirklich, was das für ihn bedeutet und was er davon halten soll, da er außerdem einer kommunistischen Jugendgruppe beitritt, um dem Mädchen näherzukommen, das er mag. Als die Idee von der Flucht in den Westen immer mehr Gestalt annimmt, beginnt sich sein Leben komplett zu verändern.