Autoren: John Green
und David Levithan
Verlag: cbj
Seiten: 384
Preis: 8,99€
Zum Buch
Inhalt:
Sie heißen beide Will Grayson, wohnen in Chicago, sind siebzehn und haben dasselbe Problem: Aus Angst, es mit der Liebe zu versemmeln, lassen sie sich auf Romantisches gar nicht erst ein. Der eine zögert seit Wochen, sich selbst einzugestehen, was für andere offensichtlich ist: dass er bis über beide Ohren in seine Mitschülerin Jane verliebt ist. Der andere flüchtet sich in eine Online-Beziehung, anstatt sich vor seinen Freunden zu outen. Doch alles ändert sich, als Will & Will eines Abends ganz zufällig aufeinandertreffen …
Meine Meinung:
Ich bin Will & Will mit gewissen Zweifeln und dennoch hohen Erwartungen angegangen. Einerseits konnte ich mit den Bücher von John Green, die ich bis jetzt gelesen habe, noch nicht sonderlich viel anfangen, andererseits wurde mir das Buch jedoch sehr empfohlen und ich wusste, dass es die LGBT+ Community "beinhaltet", was für mich persönlich sehr angesprochen hat.
Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht des jeweils anderen Will geschrieben. Die ersten etwa hundert Seiten fand ich wirklich gut zu lesen und ich habe mir schon ziemlich früh gedacht, dass das ein Top-Buch wird. Auch wenn ich ganz ehrlich sagen muss, dass es mich unglaublich, noch bis zur letzten Seite des Buches, gestört hat, dass beim einen Will 1. alles klein geschrieben wurde, das heißt, es gab theoretisch keine Groß-Schreibung und 2. die Wörtliche Rede eher Skript-mäßig war. Das bedeutet, dort stand immer Name: Gesagtes. Und dann eben immer wieder zwischendurch der Text/die Handlung. Das hat sicher seinen Grund und hat auch gepasst, aber das fand ich schon anstrengend zu lesen.
Das nächste, was ich leider auszusetzen habe, ist, dass man nach über 100 Seiten (was ich für einen Jugendroman mit 375 Seiten eher viel finde) immer noch das Gefühl hatte, erst in die Geschichte eingeführt zu werden, da der Abend, an dem sich Will und Will kennen lernen, der im Klappentext genannt wurde, einfach immer noch nicht greifbar war. Zudem habe ich wirklich lange nicht gewusst, wo das Buch hin will. Es gab keine eindeutigen Beziehungen oder Freundschaften. Die Charakterzüge und Einstellungen der Protagonisten haben sich verändert, jedoch konnte ich diese, zumindest bei einem Will gegen Ende kaum noch nachvollziehen, einfach, weil sie kaum beschrieben und eher verwirrend dargestellt wurden.
Zudem habe ich das ganze Buch durch gehofft, dass mir irgendwelche Charaktere, außer Will und Will selbst, noch sympathischer werden, was leider nicht der Fall war. Es waren keineswegs alle unsympathisch, aber bis auf einen Nebencharakter, den man erst spörer kennenlernt, konnte ich den Personen nicht viel abhaben bzw mochte ich keine wirklich.
Zuletzt kann ich sagen, dass ich mit dem Ende, beziehungsweise der Entwicklung des Buches zum Ende hin nicht viel anfangen kann. Ich verstehe bis jetzt nicht ganz, ob das Ende relativ offen gehalten ist, oder ich es einfach nicht verstanden habe. Zudem fand ich die plötzliche Wendung des einen Wills sehr überrumpelnd und nicht grade sinnvoll, beziehungsweise angebracht.
Allem in allem muss ich aber sagen, dass das Buch nicht schlecht ist, mir sind einfach viele Kleinigkeiten aufgefallen, die im einzelnen kaum gestört haben. Ich fand den Humor teilweise sehr ansprechend und auch einzelne Situationen amüsant. Mir hat die offene Art gefallen, in dem die Charaktere des Buches miteinander geredet haben, wenn es um derbe Anmerkungen oder einfach die Offenheit gegenüber seines Körpers und seiner Bedürfnisse ging. Die Personen sind teilweise wirklich interessant gestaltet. Und die Handlungen sind alles andere als 0815.
Zusammenfassend kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen, wohl insbesondere Leuten, die John Green Bücher wirklich gerne mögen. Mann muss sich aber eindeutig auf das Buch und die Charaktere einlassen wollen, da es schon speziell ist. Das Buch bekommt von mir 3,5 / 5 Sterne.