Dienstag, 25. Juni 2019

Januar - Juni 2019 [Lesehighlights]

Ich bin wieder da!
In diesem Jahr gab es, abgesehen von den Beiträgen zum Lesejahr 2018, nur vier Blogposts bzw vier Rezensionen. Meine monatlichen Rückblicke habe ich irgendwie vermisst, durch Schule, Abi und sonstigen Dingen, die so anstanden, hat mir aber einfach die Zeit und oft auch die Motivation zum Schreiben gefehlt.
Daher möchte ich euch meine Buchhighlights aus der ersten Jahreshälfte 2019 vorstellen. Von Historischen Romanen über Fantasy bis zu kitschigen Liebesgeschichten ist von allem etwas dabei.

Mein erstes Highlight habe ich im Februar in Das Geheimnis der Muse von Jessie Burton entdeckt.


London, 1967. Odelle Bastien, aus Trinidad nach England gekommen, um ihren Traum vom Schreiben zu verwirklichen, ergattert einen Job in der renommierten Kunstgalerie Skelton. Durch einen sensationellen Fund – ein Gemälde des seit dem Spanischen Bürgerkrieg verschollenen Künstlers Isaac Robles –, wird Odelle in eine Geschichte verstrickt, die ihr Leben völlig auf den Kopf stellt. Denn um das Gemälde rankt sich ein folgenschweres Geheimnis, das ins Jahr 1936 zurückreicht, als Olive Schloss, eine begabte junge Malerin, in Andalusien auf den Künstler und Revolutionär Isaac Robles trifft. Eine Begegnung, die ungeahnte Konsequenzen nach sich zieht.Zwischen dem schillernden London der Sechziger und dem schwülheißen Andalusien der Dreißiger, wo sich die Revolution wie ein Donnergrollen ankündigt, entspinnt sich diese fesselnde und betörende Geschichte um große Ambitionen und noch größere Begierden.
Die Atmosphäre in den 30ern in Spanien und insbesondere in den 60ern in London ist so wunderbar dargestellt, dass ich vollkommen in Odelles und Olives Geschichten eintauchen konnte, und mich das eher vorhersehbare Ende nicht so sehr gestört hat. Nachdem ich schon die ein oder andere Geschichte gelesen habe, die auf zwei Zeitebenen spielt, war das meine erste mit einem so geringen Zeitabstand, was mir wirklich auch überraschend gut gefallen hat. Und auch den Aspekt mit dem Gemälde und den verschiedenen Künsten, die in dem Buch Platz finden, konnte mich natürlich begeistern. Zwar ist nicht jeder Charakter sympathisch, aber das ist für mich auch gar nicht essentiell. Ich konnte einfach komplett in der Geschichte abtauchen und den übermittelten Flair fühlen.


Das nächste Buch, dass mir ans Herz gewachsen und das ich euch empfehlen möchte ist Wolkenschloss von Kerstin Gier.


Hoch oben in den Schweizer Bergen liegt das Wolkenschloss, ein altehrwürdiges Grandhotel, das seine Glanzzeiten längst hinter sich hat. Aber wenn zum Jahreswechsel der berühmte Silvesterball stattfindet und Gäste aus aller Welt anreisen, knistert es unter den prächtigen Kronleuchtern und in den weitläufigen Fluren nur so vor Aufregung. Die siebzehnjährige Fanny hat wie der Rest des Personals alle Hände voll zu tun, den Gästen einen luxuriösen Aufenthalt zu bereiten, aber es entgeht ihr nicht, dass viele hier nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Welche geheimen Pläne werden hinter bestickten Samtvorhängen geschmiedet? Ist die russische Oligarchengattin wirklich im Besitz des legendären Nadjeschda-Diamanten? Und warum klettert der gutaussehende Tristan lieber die Fassade hoch, als die Treppe zu nehmen? Schon bald steckt Fanny mittendrin in einem lebensgefährlichen Abenteuer, bei dem sie nicht nur ihren Job zu verlieren droht, sondern auch ihr Herz.
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, weshalb ich euch auch gleich dieses und die Sprecherin empfehlen kann. Anders als die anderen Jugendbücher von Kerstin Gier, die ich davor gelesen hatte, ist Wolkenschloss kein Fantasyroman sondern einfach ein absolutes Wohlfühlbuch. Jedoch ist es nicht weniger humorvoll, unterhaltsam und spannend als ich es von der Autorin gewohnt war. Ich hatte zuvor keine besonders hohen Erwartungen an die Geschichte, aber ich wurde eines anderen belehrt und kann mir gut vorstellen, das Hörbuch nächsten Winter gleich nochmal zu hören.


Im nächsten Monat habe ich dann ein ganz besonderes Buch gelesen, und zwar Die Erfindung der Flügel von Sue Mond Kidd.


Die elfjährige Sarah, wohlbehütete Tochter reicher Gutsbesitzer, erhält in Charleston ein ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk – die zehnjährige Hetty »Handful«, die ihr als Dienstmädchen zur Seite stehen soll. Dass Sarah dem schwarzen Mädchen allerdings das Lesen beibringt, hatten ihre Eltern nicht erwartet. Und dass sowohl Sarah als auch Hetty sich befreien wollen aus den Zwängen ihrer Zeit, natürlich auch nicht. Doch Sarah ahnt: Auf sie wartet eine besondere Aufgabe im Leben. Obwohl sie eine Frau ist. Handful ihrerseits sehnt sich nach einem Stück Freiheit. Denn sie weiß aus den märchenhaften Geschichten ihrer Mutter: Einst haben alle Menschen Flügel gehabt …
So echt, so berührend, so erschreckend, so wichtig! Das Buch, das teils auf wahren Begebenheiten und Personen beruht überbringt eine wichtige Message über Sklaverei, Bildung und den Wert des Menschen. Einzige Kritikpunkte sind die vielen Namen, die ich mir teils nicht merken konnte und, dass die letzten Jahre im Buch gern etwas ausführlicher hätten sein können. Sonst hat es mir wirklich gut gefallen, insbesondere auch der Schreibstil, und ist eine große Empfehlung für alle, die sich für die USA Anfang und Mitte des 19. Jahrhunderts und die Sklaverei interessieren.


Der April hat für mich dann Gold und Schatten von Kira Licht bereitgehalten, was nun zu meinen liebsten Jugendfantasybüchern gehört.


Seit Livias 16. Geburtstag gehen seltsame Dinge mit ihr vor. Plötzlich kann sie die Stimmen von Pflanzen hören und mit ihnen reden. Auch der Umzug nach Paris vor ein paar Wochen hat nichts daran geändert. Zum Glück kann Livia sich ablenken, als sie den draufgängerischen und geheimnisvollen Maél kennenlernt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Er verbringt seine Zeit am liebsten in den verbotenen Katakomben der Stadt. Was Livia noch nicht weiß: Er ist niemand geringeres als der Hadessohn - und sie eine Nymphe, deren Hilfe er dringend braucht ...  
Die Autorin hat es geschafft, sehr sympathische und glaubwürdige Charaktere zu erschaffen, sowohl Livia, Maél als auch diverse Nebencharaktere. Die Geschichte war durchgehend spannend, fesselnd und auch sehr logisch durchdacht mit viel Liebe zum Detail. Einzig gestört haben mich die langen Kapitel (eins war ca 100 Seiten lang), aber die Autorin hat schon mitgeteilt, dass sich das in der Fortsetzung, auf die ich jetzt sehr gespannt bin, "bessern" wird.


Im Juni hatte ich dann wieder zwei absolute Highlights. Eins davon war NSA von Andreas Eschbach.

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet ...Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien - und deren totale Überwachung?
Das Buch hat mich absolut begeistert. Die Idee hinter dem Buch ist grandios, der Schreibstil fesselnd und trotz der knapp 800 Seiten war das Buch fast zu kurz. Die Geschichte von Helene ist wie als Film vor meinem inneren Auge gelaufen. Auch das Ende war, entgegen meiner Befürchtungen, sehr zufriedenstellend und passend. Zum Glück konnte das Buch meine hohen Erwartungen in jeder Hinsicht erfüllen und NSA ist jetzt schon ganz sicher ein Jahreshighlight.



Und last but not least kommen wir zu einem Buch, das ich erst vor wenigen Tagen beendet habe: Red, White and Royal Blue von Casey McQuinston (welches es bisher leider nur auf englisch gibt)


First Son Alex Claremont-Diaz is the closest thing to a prince this side of the Atlantic. With his intrepid sister and the Veep’s genius granddaughter, they’re the White House Trio, a beautiful millennial marketing strategy for his mother, President Ellen Claremont. International socialite duties do have downsides—namely, when photos of a confrontation with his longtime nemesis Prince Henry at a royal wedding leak to the tabloids and threaten American/British relations.
The plan for damage control: staging a fake friendship between the First Son and the Prince. Alex is busy enough handling his mother’s bloodthirsty opponents and his own political ambitions without an uptight royal slowing him down. But beneath Henry’s Prince Charming veneer, there’s a soft-hearted eccentric with a dry sense of humor and more than one ghost haunting him. 
As President Claremont kicks off her reelection bid, Alex finds himself hurtling into a secret relationship with Henry that could derail the campaign and upend two nations. And Henry throws everything into question for Alex, an impulsive, charming guy who thought he knew everything: What is worth the sacrifice? How do you do all the good you can do? And, most importantly, how will history remember you? 
Ich kann nicht anders als zu grinsen, wenn ich an dieses Buch denke. Nein, es war nicht perfekt, es war teilweise sehr kitschig und wenig realitätsnah. Aber ganz ehrlich - das hat mich hier kein bisschen gestört. Die Geschichte von Alex und Henry ist zuckersüß und lässt mich wortwörtlich grinsen wie ein Honigkuchenpferd. Eine ideale Sommerlektüre, sie unterhaltsam, humorvoll und fesselnd ist.

Was ist euer Buchhighlight aus der ersten Hälfte von 2019?
Vielleicht konntet ihr in meinem Blogpost ja das ein oder andere Buch finden, das ein Highlight für die zweite Jahreshälfte werden könnte.

Alles Liebe und bis bald
Eure Josi

*Quelle aller Cover und Klappentexte: goodreads.com