Freitag, 29. September 2017

The Hate U Give (Rezension)

Hallo and welcome back!
Heute habe ich eine neue Rezension für euch-von einem total getypten Jugendbuch.
Im Folgenden könnt ihr meine Meinung zu diesem Roman erfahren!


Titel: The Hate U Give
Autorin: Angie Thomas
Verlag: cbt
Originaler Titel: The Hate U Give
Seiten: 508
Preis: 17,99€ (Gebundene Ausgabe); 13,99€ (E-Book)
ISBN: 978-3570164822




Klappentext:
Starr ist in zwei Welten zu Hause: in dem schwarzen Viertel, in dem sie aufgewachsen ist, und in ihrer überwiegend weißen Privatschule. Als ihr bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, muss Star sich entscheiden: Wird sie schweigen oder ihre Stimme erheben?

Inhalt:
Starr geht mit ihrer "Halbschwester" Kenya auf eine Party und trifft dort ihren längsten Freund Khalil wieder. Als sie keine Lust mehr haben zu bleiben, verlassen sie die Party und fahren mit seinem Auto weg. Wenig später werden sie jedoch von einem Polizisten angehalten, und dann beginnt das Dilemma. Später weiß Starr nicht, wem sie von dem Vorfall erzählen kann, wer sie unterstützen würde und wer nicht, und ob Khalil nicht vielleicht etwas vor ihr verborgen hat, was ausschlaggebend für die Aktion des Polizisten gewesen war. Trotzdem ist für Starr Khalil einfach ein Mensch, der gelebt hat, wie jeder andere, und dem dieses Leben genommen wurde.

Meine Meinung:
Beginnen wir mal mit dem Äußeren und arbeiten uns immer weiter ins Innere durch: Das Cover gefällt mir wirklich sehr gut. Es ist schlicht, aber nicht langweilig und passt durch den starken Kontrast vom weißen Hintergrund zum dunkelhäutigen Mädchen auf jeden Fall zum Buch (Es hat übrigens auch so einen Fülleffekt, was ich ja immer toll finde) Auch die Rückseite des Buches finde ich ganz schön aufgemacht.
Kurz möchte ich auch zum Titel etwas sagen: Der Titel passt auf jeden Fall zum Buch. Es handelt sich hierbei um die Wörter, die für die Abkürzung THUG stehen, ob das jetzt eine offizielle Erklärung ist oder eine der Autorin erfunden ist, weiß ich nicht. Jedenfalls wurde dies im Buch erwähnt, die Bezeichnungsfür einen THUG, so wie sie im Buch benutzt wurde, hat für mich aber nicht zu dieser Beschreibung gepasst, was ich etwas widersprüchlich finde.
Da können wir auch direkt zu einem Inhaltlichen Punkt, oder vielleichte eher einem Punkt, was den Schreibstil und/oder die Übersetzung angeht, kommen. Und zwar wurden total viele Wörter nicht aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Natürlich hat das der Unterstützung des Slangs gedient, in dem Die Personen teils geredet haben, aber teils fand ich es einfach unnötig und auch nicht dem Sinn einer Übersetzung entsprechend. General weiß ich nicht, ob der Slang, wie er dargestellt wurde übertrieben ist, aber auf Deutsch war es teils etwas merkwürdig.
Machen wir jetzt erstmal weiter mit den negativen Sachen, die mir aufgefallen sind und kommen mehr zum Inhalt: Obwohl Starr eine sympathische Protagonistin war, hat man sie leider kaum kennengelernt. Bis zum Ende weiß man sehr wenig über sie und obwohl das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist, kennt man nie wirklich ihre Gefühle. Was sich übrigens auf alle Charaktere bezieht. Damit meine ich, dass man zu keinem Charakter wirklich eine Beziehung aufbauen konnte. Nachdem Starr gesehen hat, wie einer ihrer engsten und längsten Freunde, ihrer Meinung nach ohne Grund, erschossen wurde, weiß sie selbst nicht genau,
was sie glauben kann und was nicht. Zunächst bekommt man das Gefühl, sie fühle sich auch in ihrer Familie nicht wirklich wohl, plötzlich vertraut sie sich aber ihnen allen an. Im Laufe der Geschichte kristallisiert sich auch die gute Beziehung zu beiden Elternteilen heraus.
Auch das Verhältnis zu ihrem Freund kann man am Anfang sehr in Frage stellen - während sie auf mich so gewirkt haben, als wären sie zwar zusammen, hätten aber eigentlich außerhalb der Schule nichts miteinander zu tun, sah das tatsächlich etwas anders aus. Und was für einen Sinn diese "Verwirrung", kann ich nicht nachvollziehen.
Trotzdem kann ich Starrs Entscheidungen nicht immer nachvollziehen. Wobei ich hier natürlich wieder erwähnen muss: Denken wir im reellen Leben über alles nach und wägen ab, was Vor-und Nachteile wären? Nein! Deshalb muss man auch solche Handlungen von Buchcharakteren akzeptieren können.
Zudem ist es sehr verständlich, dass sie unter Druck steht: Während die Öffentlichkeit von dem Fall Wind bekommt, ist sie immer noch die Einzige, die theoretisch etwas dazu sagen kann, und sie ernsthaft gegen die Polizei stellen könnte - was als Dunkelhäutige unter lauter weißen Beamten sicher nicht einfach ist.
Dass das Thema des Buches generell wichtig ist, fand ich von Anfang an klar, weshalb meine Erwartungen auch ziemlich hoch waren. Außerdem lag das daran, dass das Buch, schon bevor ich es gelesen habe, ziemlich gefeiert wurde.
Ich finde auf jeden Fall, dass das Thema gut im Buch bearbeitet wurde und wahrscheinlich auch die erhoffte Message gesendet hat, aber einige Dinge, die ich schon als Kritik in anderen Rezensionen gelesen habe, kann ich nachvollziehen:
Diskriminiert Starrs Familie durch ihr Handeln nicht Dunkelhäutige generell? Und wie kann man mit solch rassistischen Aussagen in einem Roman, gegen Rassismus ankämpfen wollen?
Warum aber rassistische Handlungen nicht verwenden, um zu zeigen wie schlimm sie sind? Was ist denn ein besseres Mittel, auf etwas aufmerksam zu machen, als es direkt zu zeigen? Zudem sollten die Handlungen Starrs Eltern für alle moralisch richtig sein, denn was kann ihnen wichtiger sein, als ihre eigenen Kinder zu schützen?
Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass sich das Buch super schnell lesen hat und trotz englischer Einwürfe einen total angenehmen Schreibstil hat. Die Geschichte hat sich nie gezogen, ging mir aber auch nicht zu schnell und hatte immer genug Spannung. Man konnte irgendwie mit allen Charakteren, auch wenn man sich, wie gesagt, nicht direkt in sie hineinversetzen konnte, mitfiebern und sich mit ihnen ärgern und die Geschichte war doch irgendwie emotional.
Trotz vieler kleiner Kritikpunkte, möchte ich das Buch wirklich allen ans Herz legen, da es eindeutig kein : Die-Schwarzen-sind-dieunschuldigen-und-die-Weißen-sind-die-bösen-Buch ist und für uns alle verständlich sein kann.
Ich gebe 4, mit Tendenz zu den 4,5 von 5 Sternen.

Ich möchte mich auch noch beim Bloggerportal der Verlagsgruppe Randomhouse bedanken, das mir diesen Roman als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Dies hat meine Bewertung natürlich in keiner Weise beeinflusst.

Schreibt mir unbedingt, wenn ihr das Buch schon gelesen habt und wie ihr es fandet!